about me
Schon als kleines Kind war ich begeisterte Zuschauerin, wenn wir in Süditalien in den Ferien waren und im Dorf ein Töpfer an der Drehscheibe sass.
Mein Vater kannte eine Töpferin von der Arbeit und hat mir sogar mal eine riesige Töpferscheibe ausgeliehen. Die Scheibe musste mit den Füssen angedreht werden. Ich hatte aber keine Chance mir das selber anzueignen, denn anno dazumal gab es noch kein «youtube», das war noch im Comodore 64 – Zeitalter oder wie meine Tochter sagen würde: «in der Steinzeit».
Später dann, mit 25 Jahren hatte ich das Gefühl jetzt muss ich drehen lernen (hatte den Film Ghost geschaut). Wir lebten in Norman, Oklahoma und hatten nur 100m von unserem Haus entfernt ein Kunstzentrum mit einem super Angebot. Bei Sue, einer bodenständigen Keramikerin lernte das „Swiss Girl“ also das Drehen.
Die Arbeit an der Scheibe war für mich wie für andere Yoga sein mag. Ich kaufte mir, noch bevor ich in die Schweiz zurück kam, übers Internet eine Occasion-Drehscheibe und richtete mir egal, wo ich gerade wohnte (und das änderte oft) einen Platz zum Töpfern ein.
Als ich dann aber erste Erfahrungen mit Porzellan und dem Giessen in Formen gemacht habe, hat sich Alles geändert. Denn mit dieser Technik tat sich eine neue Welt auf. Nach einigen Kursen habe ich zu Hause dann ganz viel ausprobiert, bin zwischendurch auch gescheitert, habe weitergemacht, etliche Formen gebaut und schliesslich ein erstes kleines Ziel erreicht: Das Geschirr in unserem Haushalt ist selbst hergestellt. Suppenteller, grosse und kleine, flache Teller, Schalen in vier verschiedenen Grössen, Teetassen, Kaffeetassen und Krüge. Alles ist selbst hergestellt, von Grund auf und das Beste daran ist: Mittlerweile gefällt mir das Geschirr tatsächlich!
Meine beiden älteren Töchter sind ausgezogen, kommen aber natürlich immer wieder zu Besuch. Und ich hatte riesige Freude, als alle drei im Atelier zusammen Porzellan gossen. Mein Mann unterstützt mich tatkräftig und bremst mich auch mal aus, wenn ich mich übernehme. Er arbeitet als Klassenlehrer an der gleichen Oberstufe, an der ich bildnerisches Gestalten und Fotografie unterrichte.
Das grösste Kompliment ist immer, wenn jemand meine Sachen kauft, denn dann weiss ich, es ist jemandem auch etwas Wert. Ich bin sehr froh, wenn Handgemachtes und Lokales geschätzt wird. Ich verstehe alle, die das auch selbst ausprobieren möchten und biete deshalb mit voller Motivation Kurse an.
Bei der Arbeit im Atelier, wenn ich mische, giesse, male, einfach kreativ sein kann, dann vergesse alles um mich herum. Es ist mein Ausgleich im Alltag.